Redakteur/Quelle: Michael Haug / schwarzwaelder-bote.de
Elf Spiele, zwei Punkte - abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Abstieg aus der Dritten Liga schien für die Volleyballerinnen des TV Villingen nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Aufgrund von zwei 3:0-Siegen gegen den VfR Umkirch (19, 19, 16) und die DJK Schwäbisch Gmünd (11, 15, 20) ist der TVV in der Tabelle auf einen Punkt an Umkirch herangerückt und hat - im Gegensatz zur Konkurrenz - noch drei Spiele vor sich. Trainer Sven Johansson schaut selbstkritisch zurück, sieht seine Mannschaft aber dennoch auf einem guten Weg.
Vor der Saison gab es beim TVV einen großen personellen Umbruch. ,,Uns war klar, dass wir Zeit brauchen, um die Spielerinnen zu entwickeln", erklärt Johansson. Der Prozess dauerte länger als geglaubt.
„Im Moment stehen immer - mehr oder weniger - die gleichen sechs Spielerinnen auf dem Feld. Es ist uns nicht so gelungen, die neuen Spielerinnen rasch auf das Drittliga-Niveau zu bringen", offenbart der TVVTrainer. Das Trainingsniveau habe sich im laufe der Saison aber deutlich gesteigert. Die klaren 3:0-Siege beim VfR Umkirch (19, 19, 16) und Schwäbisch Gmünd (11, 15, 20) seien eine logische Folge dessen.
Die Annahme-/Außenspielerin Lisa Grünwald spielt beim TVV aktuell eine zentrale Rolle. ,,Gerade bei den Annahme-/ Außenspielerinnen ist es mir nicht gelungen, sie so zu entwickeln, dass wir früher den Ertrag haben. Es hat jetzt einfach noch eine Weile gedauert", so Johansson.
Die Geduld hat sich gelohnt. ,,Wir haben jetzt kompakte Außenspielerinnen", lobt der Trainer die Entwicklung von „Hauptangreiferin" Lisa Grünwald und Co. ,,Der Druck liegt auf mir, wenn es eng wird", weiß Grünwald um ihre Bedeutung.
Zuspielerin Nikola Strack bildet mit Mittelblockerin Nina Schuhmacher ein eingespieltes Duo. Ungewöhnlich: Schuhmacher wurde von gegnerischen Trainern in dieser Saison bereits vier Mal zur wertvollsten Spielerin gewählt.
Ein außergewöhnliche Leistung für eine Mittelblockerin. ,,Wir sind eine der Mannschaften, die sehr viel Mitte spielen - auch aus schlechten Situationen", weiß Johansson. ,,Nina kann auch aus diesen Situationen druckvoll angreifen."
Besonders freut den Coach die Entwicklung von Evelina Judin. ,,Ich habe mich schon ein bisschen verbessert", bestätigt die Mittelblockerin. ,,Da ich die Möglichkeit hatte jeden Spieltag zu spielen, habe ich sehr viel Erfahrung gewonnen."
Nach ihrer Babypause feierte Diagonalangreiferin Michelle Feuerstein am 27. Januar gegen den TSV GA Stuttgart ihr Comeback. ,,Das Baby beansprucht sehr viel Zeit. Aber das funktioniert alles sehr gut", sagt Feuerstein. ,,Unser Training hat nach der Rückkehr von Michelle Feuerstein an Qualität gewonnen", machte Teamkollegin Grünwald nach dem Spiel gegen Schwäbisch Gmünd klar.
Feuerstein fehlte gegen Schwäbisch Gmünd, gegen Umkirch sorgte sie für Schwung. ,,Sie ist eine sehr dynamische Spielerin ist, hat sehr viel Erfahrung und die Mitspielerinnen vertrauen ihr", stellt Johansson heraus.
„Es ist nicht immer einfach", findet Johannson. Dem TVV-Coach fehlen im Training aus gesundheitlichen und schulischen Gründen einige Spielerinnen.
„Wir holen von der zweiten Mannschaft Spielerinnen dazu. Deshalb können wir so spielnah wie möglich trainieren", verdeutlicht Johansson. ,,Zwei Männer spielen ebenfalls im Training mit, sie bringen auch eine riesige Qualität."
Elf Niederlagen in Folge gehen an keiner Mannschaft spurlos vorbei. ,,Das hat natürlich jeden runtergezogen", blickt Johansson zurück.
„Natürlich war es nicht einfach, aber dafür hat man die Mannschaft", ergänzt Grünwald. ,,Das Team hat einen immer aufgemuntert."