Redakteur/Quelle: Dietmar Zschäbitz / suedkurier.de
Den Villinger Volleyballerinnen ist am Sonntagnachmittag eine faustdicke Überraschung gelungen. Völlig unerwartet setzte sich der Tabellenvorletzte in vier Sätzen bei einer Mannschaft aus der Spitzengruppe der Liga durch. Für das Team um Trainer Sven Johansson war es bereits der zweite Auswärtssieg der Saison, mit dem die Schwarzwälderinnen ein deutliches Zeichen an die Konkurrenten gesetzt haben.
„Wir haben über den Kampf ins Spiel gefunden. Unsere Blockarbeit war fantastisch und Nina Schuhmacher überragend. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, freute sich Johansson. Da auch Ludwigsburg seine Stärken im Block hat, verzichtete Villingen diesmal weitgehend auf die Diagonalbälle und schlug mehr longline. Die Taktik ging auf. „Respekt an meine Mannschaft, die zwischenzeitlich sogar bei einem Rückstand von sieben Punkten nie aufgegeben hat. Unser Plan ist komplett aufgegangen“, jubelte Johansson.
Lisa Grünwald, Miriam Sass, Michelle Cattarius, Greta Kopf, Nina Schuhmacher, Alisa Greguric und Libera Martina Sias starteten mit einer 6:4-Führung in die Partie. Deutlicher setzte sich zunächst keine Mannschaft ab. Bald wechselte die Führung, doch nach einem Rückstand mit drei Punkten gelang Villingen das 16:16. Danach setzten sich wieder die Gastgeberinnen ab. Johansson nahm in der Schlussphase des Satzes zwei Auszeiten, doch auch die brachten keine Wende und Ludwigsburg nutzte den ersten Satzball zur 1:0-Führung. Johansson: „Wir haben gegen Satzende zu ängstlich gespielt.“
Nach dem ersten Seitenwechsel kam für Sass im Mittelblock Pauline Kopf. Der Start in den Satz misslang Villingen gründlich (0:5/3:10). Als Ludwigsburg gar auf 17:10 davon zog, schien eine frühzeitige Entscheidung gegen Villingen möglich. Doch das Johansson- Team packte den ganz großen Willen aus und verkürzte den Rückstand (14:18/18:20). Mit jedem Punktgewinn wuchs das Selbstvertrauen und beim 22:22 war der Ausgleich geschafft. Ludwigsburg schlug jedoch zurück und hatte zwei Satzbälle, die von Villingen alle abgewehrt wurden. Villingen glich wieder aus und erarbeitete sich selbst drei Satzbälle, von denen der dritte zum 1:1-Satzausgleich genutzt wurde.
Zu Beginn des dritten Satzes brachte Johansson Leticia Nofz für Greguric. Villingen nahm den Schwung des gewonnenen Satzes mit und spielte mit viel Rückenwind und großem Ehrgeiz. Ludwigsburg rannte immer einem Rückstand nach (11:15/15:17). Dann gelang den Gastgeberinnen mit drei Punkten in Folge der 18:18-Ausgleich. Bis zum 23:23 blieb das Spiel eng und umkämpft. Dann nutzte Villingen den zweiten Satzball zur 2:1-Satzführung.
Personell unverändert startete Villingen in den vierten Satz, in dem wieder Ludwigsburg besser startete (4:1/10:7). Doch Villingen fand die richtige Antwort und war mit dem 13:13-Ausgleich wieder dran. Es kam für die Gäste sogar noch besser (14:17/17:20), doch Ludwigsburg verkürzte (21:22) und Johansson nahm eine Auszeit. Da fand der Coach offenbar die richtigen Worte, denn gleich der erste Matchball für Villingen brachte den Auswärtssieg. Schuhmacher wurde als wertvollste Villinger Spielerin ausgezeichnet.